Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeitskonzept

Mit der Übernahme und der Nutzung des DIRINGLO führen wir die Arbeiten und den Erhaltungswillen der Vorbesitzer des Hofes gewissenhaft weiter, handeln sowohl in ihrem Sinne als auch vorausschauend für unsere Kinder und Enkel. Wir werden damit – und das sehen wir als Auszeichnung – Mitwirkende eines Generationenvertrages, der das DIRINGLO seit Jahrhunderten trägt.

Der Begriff der Nachhaltigkeit, der ursprünglich von der Forstwirtschaft etabliert wurde, ist dabei ein fester Bestandteil dieses Generationenvertrages. Seine große Bedeutung wird am besten in der Nachhaltigkeitsdefinition des Brundtlandberichtes von 1987 deutlich, der formuliert: „Dauerhafte Entwicklung ist Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre Bedürfnisse nicht befriedigen können.“

Wohin ein Ignorieren der Nachhaltigkeit führen kann, ist in der Mittelmeerregion eindrücklich noch nach Jahrhunderten sichtbar – mit den bekannten sozialen und klimatischen Folgen. Mit einer zunehmenden Sensibilität und Offenheit der Menschen gegenüber der Natur und der Endlichkeit der Ressourcen wird eine inflationäre und vordergründig verkaufsfördernde Verwendung des Nachhaltigkeitsbegriffes immmer stärker aufgedeckt und abgelehnt.

Mit der Entwicklung des Diringlo bleiben wir geradlinig bei der Kernbedeutung der Nachhaltigkeit. Denn nicht der Erwerb oder die Schaffung von „nachhaltig“ produzierten Dingen ist per se schon nachhaltig, sondern eine lange Nutzungsdauer, eine einfache Instandsetzung und eine Zusammensetzung aus einfachen Materialien, die es mehr oder weniger überall gibt und die dem Materialkreislauf jederzeit wieder zugeführt werden können. Genau so, wie es im Diringlo seit langer Zeit Tradition ist.

Das Haus

Seit Jahrhunderten sind ländliche Anwesen eine Essenz aus minimalistischem Materialeinsatz (gemauert wurde nur wo unbedingt nötig), Optimierung der Gebäudeausrichtung und Minimierung der Fenster- /Auskühlflächen sowie von teuren, nicht örtlich erhältlichen Materialien wie Glas. Unsere Altvorderen haben das – meist aus wirtschaftlicher Notwendigkeit – immer schon gelebt, was wir uns heute wieder mühsam zurückerarbeiten müssen. Energiequellen wurden meist mehrfach genutzt, zum Heizen, Kochen, Backen und Waschen, so konnte eine optimale Ressourcennutzung erzielt werden.

Getragen von diesen Gedanken haben wir das historische Bauernhaus behutsam und weitestgehend mit den historischen Materialien wie Holz,Kalkputz, Ziegel und Glas repariert, ergänzt und wiederbelebt. Um dem heutigen Wohlfühl-Standard gerecht zu werden, wurden das Dach und die Fassade mit recyclebaren, bis zu 20,0 cm starken Holzfaserplatten gedämmt und mit einer, von einer Wärmepumpe betriebenen Fussbodenheizung versehen.

Die raumlangen, 28 mm starken und bis zu 30 cm breiten Vollholzdielen aus Douglasie werden vielen Generationen als warmer, angenehmer Fußbodenbelag dienen. Die Materialien und die sie verarbeitenden, hervorragenden Handwerksfirmen stammen meist aus dem Ort oder dem nahen Umkreis, so konnten viele unnötige und lange Wege vermieden werden.

Auch die Möbel – wie in der historischen Stube – unter Denkmalschutz stehend, wurden fachgerecht restauriert oder bei Neuanfertigungen, wie in den anderen Bereichen, von örtlichen Handwerkern nach unseren Plänen aus Vollholz-Bergahorn hergestellt.

Für das Beheizen der Stube in der Übergangsjahreszeit wurde der historische Kachelofen komplett demontiert und von einer bekannten Kachel-Restauratorin behutsam und kunstvoll in den Originalzustand zurückverwandelt. Anschliessend wurde der Kachelofen mit neuen Schamottsteinen wiedererstellt und mit den historischen Kacheln verkleidet.

Im ehemaligen Stall und der Tenne wurde jeweils ein offener Kamin eingebaut, in dem Holz aus den nahen Wäldern für Wohlfühlstimmung und Temperierung sorgen kann. 

Die Technik

War in früher Zeit Holz der alles tragende Faktor bei der Heizenergie, so ist es heute der Strom, der die Wärmepumpe antreibt. Durch die – in Deutschland nahezu einmaligen – terracottafarbenen Solarmodulen auf dem Garagendach wird eigener Solarstrom vor Ort produziert und durch die Wärmepumpe in Heizenergie umgewandelt, welche wiederum die Heizflächen im Haus speist.

Die in fast allen Räumen installierten Fußbodenheizungen geben die Heizenergie als Strahlungswärme mit Niedrigtemperatur an die Räume ab und sparen durch die Speicherung in den Estrichflächen zusätzlich Energie.

Auch für die 3 Ladestationen in der Garage (gefördert vom Freistaat Bayern, spätestens im Juni zusammen mit der auf dem Carport installierten Solarstromanlage in Betrieb) steuert die Photovoltaikanlage – je nach Tageszeit – einen Großteil der Energie bei. Der restliche benötigte Strom wird von der örtlichen Elektrizitätsgenossenschaft bezogen und stammt zu 100% aus grüner Energie (Wasserkraft). Das Windgas zum Heizen des Warmwassers wird uns von Green Planet Energy eG geliefert.

Der soziale Faktor

Der alte Bauernhof war trotz seines jahrelangen Leerstands aufgrund seiner exponierten Lage immer fest im Bild des Ortes und im Gedächtnis der Bewohner verankert.

Durch die Mitwirkung vieler Handwerksfirmen aus dem Ort und den umliegenden Gemeinden konnteim Laufe der Restaurierung und des Umbaus eine immer stärker werdende Verbundenheit mit dem historischen Gebäude registriert werden.

War das ehemals heruntergekommene Gebäude zunächst eher eine Wunde im Ort so hat sich mit dem Fortschritt der Arbeiten zu Recht langsam Stolz auf die Arbeiten und das neue Erscheinungsbild sowie eine tiefergehende Vernetzung der Handwerksfirmen untereinander gezeigt.

Auch mit den Nachbarn – alle von Anfang an bereits dem Projekt sehr wohlgesonnen – hat sich eine tiefere Verbundenheit ob des Ergebnisses und der sichtlichen Verbesserung des Umfelds ergeben.